Projekte
Unserer Unterstützung beruht grundsätzlich auf
persönlichem Kontakt und Abstimmung mit den Projektpartnern.
Wir sind überzeugt, dass erst in einem solchen Rahmen
sinnvolle und nachhaltige Unterstützung geleistet werden
kann.
Der teilweise schon seit Jahrzehnten bestehende Kontakt
gipfelt jeweils in gegenseitigen Besuchen.
St. Elisabeth’s Leprosy Hospital
Mwena/Tansania
Im
Laufe der 48 Jahre dauernden Beziehung zur Leprastation
Mwena haben wir diese mit mehr als 180 000 Euro unterstützt.
Davon wurden vor allen Dingen Medikamente und Einrichtungsgegenstände
(etwa Betten) beschafft. In dieser Zeit entwickelte sich
die Station zu einer bedeutenden Zentrale der Leprabekämpfung
in der gesamten Süd-Ost-Region Tansanias mit durchschnittlich
600 Patienten. Wegen der Heilbarkeit von Lepra und der besseren
medizinischen Aufklärung und Betreuung sank die Patientenzahl
2003 auf 150. Doch 2007 waren nur noch 14 Patienten verblieben,
die ins Krankenhaus nach Ndanda verlegt wurden. Die Station konnte
geschlossen werden, da Lepra in der Region besiegt ist. Die Abtei hat
entschieden, dass in den Gebäuden eine Sekundarschule mit Internat
eingerichtet wird, die 2007 mit zwei Klassen eröffnet wurde.
Diese Schule werden wir weiterhin unterstützen. 
Colegio San Luis in Chinandega/Nicaragua
Gleichzeitig mit der Städtepartnerschaft Leverkusens
zu Chinandega wurde im Dezember 1986 die Schulpartnerschaft
zwischen der Lise-Meitner-Schule und dem Colegio San Luis
geschlossen. Das Colegio besuchen zur Zeit ca. 700 Schüler
von der Klasse 7 bis zur Klasse 11. Der Abschluss berechtigt
zum Studium an einer Universität.
Inzwischen
wird die Schule wieder wie ursprünglich vom Dominikaner-Orden
verwaltet. Eine weitere Veränderung, die infolge der
politischen Reformen seit 1990 eintrat, ist die Einführung
vom Schulgeld, monatlich 10 Dollar. Das ist sehr viel, wenn
man es etwa mit dem Einkommen eines Gymnasiallehrers vergleicht,
das bei 180 Dollar im Monat liegt. Da es generell in Nicaragua
an Schulgebäuden fehlt, wird oft in Schichten unterrichtet.
Inzwischen aber nicht mehr am San Luis, da neue Gebäude errichtet
wurden. Inzwischen wurde die Schule um eine Vorschule und eine
Montessori-Grundschule erweitert, wodurch die Gesamtzahl der Schüler
und Schülerinnen auf ca. 900 gestiegen ist.
Durch unsere finanzielle Unterstützung von bisher über
76.000 Euro konnte das Colegio Schulmöbel kaufen, Lehr-
und Lernmittel anschaffen, Reparaturen in den Klassenräumen
durchführen und - was besonders wichtig ist - an ca. 5% der Schüler Stipendien vergeben.
Die 30 Klassenräume, die Bibliothek, der Computerraum
und das Lehrerzimmer sind in sieben flachen Trakten untergebracht.
Des weiteren gibt es einen naturwissenschaftlichen Arbeitsraum,
der mit der Spende des Bundeskanzlers Gerhard Schröder
renoviert wurde, und einen Versammlungsraum. Für das
leibliche Wohl sorgt eine schmucke Cafeteria. Auf dem parkartigen
Schulgelände findet man auch eine Gedenkstätte
für die in der Revolution gegen Somoza gefallenen Schüler
und Lehrer. 
Instituto Nacional de Chinandega
Nach
Vorgesprächen, die 1998 begannen, war es dann am 10.
Oktober 2000 soweit: Gleichzeitig mit der Gesamtschule Schlebusch
besiegelten wir die zweite Schulpartnerschaft mit einem
Gymnasium in Chinandega.
Das Instituto Nacional wird von ca. 4000 Schülern,
und - wenn man das Wochenende mit zusätzlichen Unterrichtsveranstaltungen
einrechnet - von fast 4500 Schülern besucht, die in
drei Schichten unterrichtet werden.
Die
Klassenstärke liegt bei 50 bis 60 Schülern. Dass auch diese Schule
Unterstützung braucht, bedarf wohl keiner weiteren Begründung. Die Schule
versucht im Moment so etwas wie eine dezentrale Bücherversorgung für ihre
vielen Schüler einzurichten. Für diesen Zweck sind die ca. 20.000 Euro, die
wir der Schule bisher haben zukommen lassen, hauptsächlich verwendet worden.
Da der Kontakt seit 2009 unterbrochen ist und die Schule auch auf unsere
Schreiben nicht reagierte, haben wir die Unterstützung eingestellt. 
Instituto Filemón Rivera
Bei
unserem Besuch im Instituto Nacional (2000) haben wir von
der Situation, in der sich diese kleine Schule befindet,
erfahren.
Im Instituto Filemón Rivera werden ca. 250 Schüler
betreut, meistens solche, die von den anderen Schulen entlassen
wurden, z. B. wegen Schwangerschaft. Diese Schule erhält
keine staatliche Unterstützung, so dass ihre finanzielle
Lage noch schlechter ist als die der anderen Schulen.
Deshalb, aber auch angetan von dem Engagement der Lehrer,
haben wir zugesagt, in Leverkusen nach einer anderen Schule
zu suchen, die das Instituto Filemón unterstützen
könnte. Inzwischen hat die Gesamtschule Schlebusch
die Partnerschaft beschlossen.
Aber auch wir wollen der Schule weiterhin helfen. So haben
wir die Schule bisher mit über 34.000 Euro unterstützt.

Das Eine-Welt-Café
Das Café sollte drei Aufgaben erfüllen:
• Während der Unterrichtszeit gesunde Nahrung
(Vollwert) und entsprechende Getränke anbieten
• Informationen zu Problemen der Einen Welt in einem
„attraktiven“ Rahmen (ohne den gewöhnlich
erhobenen Zeigefinger) vermitteln
• Durch den erwirtschafteten Überschuss Projekte
in der „Dritten Welt“ unterstützen
BLICK IN DAS EHEMALIGE CAFE
Für das Café standen eine nicht mehr genutzte Lehrküche und ein Essraum zur Verfügung.
Inzwischen ist das Café, das 1987 in einer Projektwoche eröffnet wurde, der sicher beliebteste,
aber vielleicht auch wichtigste Treffpunkt der Schule geworden. 1995 wurde es um einen Raum erweitert und bietet inzwischen 60 Gästen Platz.
Es wird seit 1994 von einem e.V. getragen, der zunächst eine Kraft anstellte, um das Café über
die großen Pausen hinweg täglich 3 Stunden geöffnet halten zu können. Durchschnittlich 300 Personen
besuchen das Café jeden Tag. Es ist auch ein begehrter Ort für Elternabende, Kurstreffen
usw. Die Esswaren wurden und werden von bis zu 30 Müttern (manchmal auch Vätern) in verschiedenen
Backgruppen ehrenamtlich hergestellt. Mit dem Schuljahrsbeginn 2000/2001 konnten wir das Café um
einen Außenbereich auf dem Schulhof erweitern und die Öffnungszeiten in den Mittagsbereich (14.00)
verlängern. Damit ist auch eine Versorgung für die Aktivitäten am Nachmittag gewährleistet. Vier Backmütter,
finanziert aus entsprechenden öffentlichen Mitteln, haben die Zubereitung des Essens und die Betreuung übernommen.
EIN UMGESTALTETER CAFERAUM
Die Stadt Leverkusen und der Landschaftsverband Rheinland haben diese Einrichtung für 1997 mit dem
Prädikat "Kinderfreundlich" ausgezeichnet.
Mit Einführung des gebundenen Ganztags 2009 stand der im Wesentlichen ehrenamtlich arbeitende
Eine-Welt-Kreis vor der schwierigen Frage, ob er die gesetzliche Verpflichtung der Versorgung der
Ganztagsschüler/innen übernehmen könne. Für die Übernahme dieser Verpflichtung waren zwei Gründe
ausschlaggebend: Nur durch die Übernahme konnte erstens der Bestand des Eine-Welt-Cafés und damit
die Gesamtversorgung aller an der Schule Tätigen gesichert werden und zweitens wurde dadurch die
Chance gewahrt, auch weiterhin unsere Projekte in Tansania und Nicaragua zu unterstützen, was
dem vorrangigen Zweck des Eine-Welt-Vereins entspricht.
NEUE MENSA- UND AUFENTHALTSRÄUME
Mit Schuljahresbeginn 2011/12 und Fertigstellung der neuen Küche und Mensa- und Aufenthaltsräume
mit 250 Plätzen endete das fast zweijährige Provisorium im Container. Die Versorgung der Schüler/innen
und Lehrer/innen geschieht zweigeteilt:
Das warme Mittagessen wird von einem Caterer angeliefert und von uns ausgegeben. Alle anderen Esswaren
werden wie bisher von hauptamtlichen und ehrenamtlichen Personen hergestellt.
Um den großen Andrang bei der Essensausgabe in der Mittagspause erträglich zu gestalten,
werden wir für diese Zeit eine "Bistro"ausgabe von Esswaren und Getränken im Vorraum
der Galerie Lise installieren. Die Aufnahme des Betriebs erfolgte im September 2012. 
Der Eine-Welt-Laden
Der Eine-Welt-Laden sollte fair gehandelte Produkte und Recyclingpapier anbieten
und dadurch ein bewussteres und verantwortlicheres Konsumverhalten fördern und
zwar sowohl im Blick auf die "Dritte Welt" als auch im Blick auf ökologische
Probleme.
Aus dem ursprünglichen Verkaufstisch im Flur ist ein großer mobiler Verkaufsstand
geworden, an dem Schüler und Schülerinnen täglich in den großen Pausen die
genannten Waren bis 2014 verkauften. Der Laden ermöglicht es, den Gedanken
sinnvoller Produkte, fairer Preise für die Produzenten, verantwortungsbewussten
Konsums und des Umweltschutzes allen Personen der Schulgemeinde ohne
Aufdringlichkeit nahe zu bringen. Nach einer Pause des Betriebs ist der Laden
seit 2016 an seinem neuen Standort im Café täglich in der Mittagspause geöffnet.
Beide Einrichtungen erhöhen die Qualität des Schullebens ganz unmittelbar und
geben allen Personen der Schulgemeinde die Möglichkeit, direkt soziale
Verantwortung zu üben.
Die planende Gruppe, d. h. alle an entwicklungspolitischen Fragen interessierten Personen,
hatte sich 1984, um ihr Anliegen effektiver verfolgen zu können, zum
Eine-Welt-Kreis zusammengeschlossen. Natürlich ist der Eine-Welt-Kreis
auf vielen anderen Ebenen und in vielen (auch) außerschulischen Gremien
tätig: Er fördert und initiiert Unterrichtsprojekte, organisiert
Informationsveranstaltungen, Ausstellungen, Besuche aus der "Dritten Welt"
und beschafft Informationsmaterial. Er arbeitet auf städtischer Ebene bei
der Nord-Süd-Initiative (Lokale Agende 21 Leverkusen) und bei Veranstaltungen
der VHS mit. Zur Zeit sind etwa 40 Personen Mitglieder, überwiegend Eltern.
Die Mitarbeit der Schüler und Schülerinnen in diesem Gremien beschränkt
sich auf einzelne Projekte. Der jährlich erwirtschaftete Überschuss kommt
neben der Unterhaltung der Küche und des Cafés oben genannten Projekten
zugute. 

ANDRANG AM EINE-WELT-LADEN: HIER GIBT ES HEFTE, STIFTE, KAFFEE, TEE, HONIG - ALLES FAIR GEHANDELT.
Stand 03/2017